Als wohl letzten Sommertag mit warmen Temperaturen möchte ich gern spontan diese Woche mit einer kleinen Wanderung auf dem sächsischen Teil des Jacobsweges, der Via Regia beschließen: Mit DeutschlandTicket einfach in den Zug (RE15) Dresden einsteigen und in Richtung Hoyerswerda direkt bis zum Bahnhof der Röder-Stadt fahren.
Ursprünglich nannte sich die König Albert Mühle in Großenhain die Galgenmühle. Müller sollten wohl wie der Henker zu den unehrenhaften Berufen gehören und hatten meistens außerhalb der Ortschaften ihren Wohn- und Arbeitsort. Heute ist sie saniert und hat Wohnungen direkt am Fluss, wo es sich idyllisch leben und genießen lässt in der Natur, direkt am Pilgerweg ..
Ein Kleinod ist anschließend die Kleinradschützer Heide! Geologisch finden sich hier magere Bögen (Kies, Treib- und Flugsand), landwirtschaftlich war hier daher nur Schaf- und Ziegenhaltung möglich. Ab 1880 war es Exerzier- und Übungsplatz des in Großenhain stationierten Husarenregiments. 1956 übernahm die NVA das Gebiet als Panzer-Übungsgelände. Die Panzer rissen den Boden auf, er magerte dadurch weiter ab. Ideale Vorraussetzungen für die Heidelandschaften. Anfang der 90er von militärischen Altlasten befreit, ist die Kleinraschützer Heide nun ein Biotop.
Großenhain liegt im nördlichen Landkreis Meißen direkt am Kreuzungspunkt der ehemaligen Via Regia und der ehemaligen Sächsischen Salzstraße an der Großen Röder, der Ort Skassa ca. 2 km westlich vom Großenhainer Zentrum am Knick des Flusses nach Norden. Skassa, früher als Zcassowe sowie Sc[h]assowe bezeichnet, fand als Herrensitz mit dem edelfreien Ritter Hoyer von Schassowe in einer Urkunde des Klosters Altzelle vor 1190 erstmals Erwähnung. In dessen Familienbesitz blieb es vermutlich bis Ende des 14. Jahrhunderts ..
Im Jahre 1705 übernahm der damals 26-jährige Adam Friedrich Zürner aus Marieney im Vogtland nach einem Theologiestudium an der Universität Leipzig und einem Abschluss in Wittenberg die Pfarrstelle in Skassa. Schon im Jahr darauf heiratete er hier die 10 Jahre jüngere Pfarrerstochter Magdalena Sophie Cadner und ließ das Pfarrhaus auch für seine Vermessungsarbeiten ausbauen.
Auf dem Kirchenradweg nach Neuseußlitz
Auf dem Kirchenradweg bin ich schon vor einem Monat durch die Lommatzscher Pflege zum Schloß Seußlitz unterwegs gewesen - diesen Rundweg mit offenen Kirchen kann ich im Norden von Sachsen sehr empfehlen, nicht nur wegen des köstlich feinen Sächsischen Weines aus der Elberegion. Bei Goltzscha kommen Trainspotter auf ihre Kosten, an der Strecke zwischen Priestewitz und Riesa bei einer kleinen Brotzeit (Rast) kann man die Züge beobachten.
Weiter am Naturbad und am Geflügelhof Wiesenhof vorbei, kommt man durch Neuseußlitz - nach dem Dorfanger läuft am den Schulweg weiter, mit Blick zum Schloß Hirschstein gegenüber.
Im Weinberg, nördlich des Schloßkomplexes in Seußlitz, steigt man die Treppen abwärts. Ein Besuch der Kirche zum Abschluss dieser Tour, oder läuft gegenüber an der Heinrichsburg zur offiziell schönsten Weinaussicht von 2020, bevor man mit dem Bus, auf dem Elberadweg zurück nach Meißen radelt oder mit der Fähre übersetzt ..